Hunter Woodhall war der erste beidseitig Beinamputierte, der ein Leichtathletik-Stipendium der NCAA Division I erhielt.
Im Jahr 2017 erhielt der Paralympics-Teilnehmer Hunter Woodhall ein Leichtathletik-Stipendium der NCAA Division I an der University of Arkansas und war damit der erste beidseitig Beinamputierte, dem dies gelang. Er gab sein Stipendium jedoch auf und verzichtete auf sein letztes Studienjahr, um Profisportler zu werden .
Nachdem er bei den Paralympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro Silber und Bronze gewonnen hatte, erlangte der mittlerweile 25-jährige Hunter eine riesige Fangemeinde auf Instagram und schloss sich damit der Welle von College-Sportlern an, die ihr Leben online teilen.
Mit über 2 Millionen TikTok-Followern und seinem Nebengeschäft Giant Hoodies wollte die NCAA ihn angeblich dazu bringen, alles aufzugeben.
In einem Interview mit People verriet er: „Wenn ich weiterhin in der NCAA antreten wollte, hätte ich eine hohe Summe zurückzahlen müssen, um die Einnahmen aus meiner Firma und meinen Social-Media-Aktivitäten auszugleichen.“ Er hätte außerdem seine Social-Media-Profile komplett löschen müssen, und Hunter sagte, das sei ihm „einfach zu viel“ gewesen. Doch wie kam es, dass der Sportler eine Amputation verlor ?
Wie kam es, dass der Paralympics-Teilnehmer Hunter Woodhall eine Amputation verlor?
Hunter kam mit einer seltenen Erkrankung namens Fibula-Hemimelie zur Welt, bei der einige oder alle Unterschenkelknochen fehlen. Als er elf Monate alt war, entschieden sich seine Eltern für eine Unterschenkelamputation, nachdem ihnen gesagt worden war, ihr Sohn würde nie laufen können. Doch die Amputation hielt Hunter nicht davon ab, in seiner Kindheit und Jugend Sport zu treiben.
Er fuhr Ski und spielte Fußball und Baseball, sowie so ziemlich alles, was seine beiden älteren Brüder machten. Als Hunter in die Mittelschule kam, entdeckte er eine neue Leidenschaft: die Leichtathletik. Der Sportler freundete sich mit einigen Leuten an, die zufällig im Leichtathletikteam waren. Seine Freunde ermutigten ihn, mitzumachen, und von da an änderte sich alles für ihn.
Laufen zu lernen war für Hunter kein leichter Weg, aber er trainierte hart und war fest entschlossen, es zu schaffen. In einem Interview mit ESPN sagte er: „Das Wichtigste, was viele nicht verstehen: Menschen wie ich mit Behinderungen suchen sich so etwas nicht aus. Ich habe mir nicht ausgesucht, dass mir die Beine amputiert werden und ich ohne Beine laufen muss. Ich bin einfach ein ganz normaler Junge, der versucht, sein Leben zu leben und seine Träume zu verwirklichen.“
Hunter und seine Frau Tara Davis nahmen beide an den Olympischen Spielen in Tokio und Paris teil.
Hunters Ehefrau, Tara Davis-Woodhall , ist ebenfalls Leichtathletin. Sie nahm an den Olympischen Spielen in Tokio im Weitsprung teil, und Hunter startete bei den Paralympics über 100 und 400 Meter. Beide wurden außerdem für die Olympischen Spiele 2024 in Paris nominiert.
Das Paar lernte sich 2017 bei einem Leichtathletikwettkampf einer High School in Pocatello, Idaho, kennen. Ein Wettkampf, den Hunter eigentlich verpassen wollte. Es war sein Geburtstag, und Tara beschloss, ihn anzusprechen und ihn zu umarmen.
Sie erzählte Elle : „Als ich ihn das erste Mal sah, dachte ich: ‚Mein Gott! Der ist ja heiß!‘ Ich musste erst mal herausfinden, wer er war.“ Hunter hatte Tara am Tag zuvor entdeckt und einem Freund erzählt, er habe die Frau gefunden, die er heiraten wolle. Dem Magazin sagte er, er sei überglücklich gewesen, als sie auf ihn zukam. Er sagte: „Ich dachte: ‚Wow, die ist echt selbstbewusst – die weiß, was sie will.‘“
Die beiden führten einige Jahre eine Fernbeziehung und verbrachten während der COVID-19-Pandemie Zeit gemeinsam in Austin, Texas. Später lebten sie zusammen in Fayetteville, Arkansas, und am 22. Oktober 2022 gaben sich Tara und Hunter das Jawort. Das Paar hat Verträge mit der Sportbekleidungsmarke Champion unterzeichnet und wurde bei den Olympischen Spielen 2024 von Lululemon gesponsert .